Provenienzforschung
Die Erforschung der Herkunft von Sammlungsobjekten, die Provenienzforschung, ist Teil der musealen Kernaufgabe „Forschung“. Im Jahr 1998 verabschiedeten 44 Nationen in Washington die „Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden“. Eine Selbstverpflichtung der Bundesregierung, der Länder sowie der kommunalen Spitzenverbände folgte im Jahr 1999. Öffentliche Sammlungen sind demnach verpflichtet, zur Auffindung und Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz, beizutragen.
Darüber hinaus ist kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut, sogenannte Beutekunst, neben NS-Raubgut ebenfalls ein Gegenstand von Provenienzforschung. Aber auch Fragestellungen im Hinblick auf den Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten sowie menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen bilden einen wichtigen Bereich der Provenienzforschung.
In dieser Gesamtheit stellt Provenienzforschung für die Mehrheit der Museen aufgrund der oft zeit- und ressourcenintensiven Recherchearbeiten eine große Herausforderung im Museumsalltag dar. Das LWL-Museumsamt berät Sie gern bei Fragen zu Provenienzrecherchen und -forschung sowie zur Entwicklung von Kooperations- und Forschungsprojekten.
Literaturhinweise zur Provenienzforschung
Literatur, Datenbanken und Internetseiten zur Provenienzforschung (pdf, nicht barrierefrei)
Ausstellung des LWL-Museumsamtes zur Provenienzforschung
Geschichte der Dinge
Ansprechperson
N. N.